Bereits 2006 verkauften wir den ersten Wein aus dem Weingut Prinz Salm und wegen einer zusätzlichen privaten Verbindung fanden wir es passend, auch für unsere Weinedition einen Salm zu bringen. Im Frühjahr dieses Jahres – mitten im Lockdown stellten uns Prinz und Prinzessin zu Salm ihre Weine in einer Online-Weinprobe vor. Wir entschieden uns damals gemeinsam für einen Rotschiefer Riesling, einen aromatischen, aber entspannten Wein, den man einfach gerne trinkt.
Von Dittelsheim kommend trafen wir am folgenden Tag in Wallhausen ein. Vor dem Schloss empfingen uns Felix und Victoria zu Salm und führten uns zuerst in den Weinkeller. Auf dem weiteren Rundgang erläuterten uns beide ihre Philosophie: Im Vordergrund steht eine möglichst hohe Qualität, die u. a. durch ein konsequentes Herausschneiden von Trauben aus den Stöcken während der Reifung erreicht wird. Auf diese Weise wird die Anzahl der Trauben bis zur Ernte um 40–50 % reduziert, was den späteren Wein deutlich verbessert. „Die Qualität kommt aus dem Weinberg, im Keller kann ich sie nicht verbessern, höchstens halten", erklärt Felix zu Salm.
Die Salms bewirtschaften seit 800 Jahren ihre Weinberge, dies mag allein schon ein Hinweis auf eine nachhaltige Denkweise sein. Bereits 1988 begann man mit ökologischem Weinbau. Seit drei Jahren ist das Weingut von Fair'n Green zertifiziert, womit ein ganzheitlicher Ansatz im nachhaltigen Weinbau bescheinigt wird. Das Winzerpaar bleibt hier jedoch nicht stehen. Gerade wurden vier Rinder und 120 Hühner gekauft, die schon bald in den Weinbergterrassen für eine Verbesserung der Bodenqualität sorgen sollen. Dieser völlig neuartige Gedanke wird wissenschaftlich von der Universität Bingen begleitet. Ziel sind eine verbesserte Biodiversität, die zu einer geringeren Anfälligkeit der Pflanzen gegen Krankheiten führen soll, sowie insgesamt eine hohe CO2-Speicherfähigkeit des Bodens.